Mittwoch, 22. Juni 2011

Depri?

Träume ...

man befindet sich in einem dunklen Ort auf einer wackligen, gusseisernen Plattform, sie jagt in die Höhe, mir wird schlecht... immer wieder kann ich mich nur mit Mühe halten, versuche dabei meine Freundin festzuhalten, dass sie nicht stürzt. Dann - ein Ruck geht durch die Plattform, sie bleibt stehen. Ich helfe meiner Freundin auf eine feste Galerie zu treten, dann versuche ich zu folgen. Die Plattform dreht sich unter mir, das Geländer in Griffweite gibt nach, und stürzt mit mir in die Tiefe. Ich muss brechen ...

Nach diesem Traum bin ich heute früh erwacht. Was er bedeuten mag? Ich weiss es nicht, aber Fakt ist denke ich, dass ich im Moment nicht als "glücklich" zu bezeichnen bin. Ich wohne mit meiner Freundin zusammen - was mich sehr glücklich macht, aber immer wieder kommen Momente wo ich mir denke: "Nein - so nicht!". Ich bin reizbar, transportiere meine Agressionen in laute Worte, und ich muss mich fragen, ist es begründet, oder fehlt mir lediglich der Ausgleich?

Heute früh, ich habe geduscht und den Frühstückstisch gedeckt während sie noch schlief, wacht sie auf und beginnt mit anklagendem Tonfall auf mich einzureden warum denn auf der Fensterbank neben meinem Schreibtisch ein Ordner läge, warum dort ein Handtuch sei, und setzt dieses Stakkato aus Kritik fort, nur um in der Stube anegkommen ebenfalls Feuer zu geben - ich hatte nämlich die Couch aufgeräumt - dass ich ja jede Decke die da lagt total falsch zusammengelegt habe. Daraufhin ein toller Vortrag: "Jetzt schau mal zu -. SO macht man das..." - und das noch vor dem Frühstück.

Dann, der Plan sah vor: Müsli / Cornflakes. "Aber die Kalte Milch ist für mich - du magst ja auch warme..." ... bäh. Das vermadete mir meine Idee von Cornflakes, und ich tat mich an einem alten trockenen Brötchen gütlich, während Sie sich die eiskalte Milch zur Gemüte führte.

Etwas später, sie hatte sich gerade darum gekümmert dass die Wäsche gewaschen wird, hänge ich die erste Ladung Wäsche draussen auf und komme wieder in die Wohnung - da bittet Sie mich ein Bild aufzuhängen - kein Problem, aber wenn man ein Bild aufhängen will - was braucht man dann nebst Werkzeug? Genau - zumindest die Information wo das denn hin soll. "Da - nein Dort - MITTIG - nein das ist doch nicht mittig"... und dann, als man sich grob auf einen Ort geeinigt hat "nein - ich geh jetzt auf Klo." ... na toll. Also alleine. Wasserwaage angelegt, Punkte skizziert, Näge reingedängelt, sich mit der Aufhängemechanik des Bildes herumgeärgert - und dann nach Wasserwaage endlich ein gerades Bild aufgehängt.

Was ist demnach das erste was geschieht wenn Sie wieder kommt? "DAS IST SCHIEF!" ... nein ... ist es nicht. "Dann ist die Wasserwaage kaputt". ##facepalm##

Naja, vielleicht schaffe ich ja doch noch etwas für die Uni. Setze mich also wieder hin und arbeite weiter - drei Minuten später stürmt sie erneut ins Zimmer - der Drucker druckt ja nicht. Also hier nochmal Einstellungen geklärt, dreissig Druckaufträge (denn wenn das nicht klappt druckt man natürlich nochmal - und nochmal ...) gelöscht, Netzwerkdrucker korrigiert (wie bekommt man das bitte verstellt?) und das klappt wieder. "Sieht du? Du hattest den Fehler gemacht!" flaumt Sie dann aus Meinem Sessel heraus.

Ich schließe meine Tür - greife mir meine Tasche für die Uni, eine Wasserflasche und gehe. Ich will nicht wissen, was passiert wäre wenn ich dageblieben wäre. Warum muss sich das immer so hochschaukeln?

Ich suche den Fehler bei mir ... mir fehlt Verständnis glaube ich ... mir fehlt Ruhe ... mir fehlt Ausgleich ... und ich habe das Gefühl nicht genug für mein eigenes universitäres Fortkommen zu schaffen, während ich gleichsam hier und dort und überall was von Ihr querlese, ihr bei recherche helfe oder nervige Handschriften transskribiere... ich muss etwas ändern.

Das ist ja leider kein Einzelfall, sondern tritt derzeit viel zu oft auf. Ich schlafe dadurch schlecht, wache viel zu früh auf, liege wach, bekomme Kopfschmerzen und fühle mich generell depressiv. Es ist lange her, dass ich darüber nachgedacht habe wie es wäre in die Tiefe zu blicken ... und diese Gedanken kommen wieder. Ich will sie nicht ... ich will diese Gedanken nicht.

Chris

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